Gastlichkeit seit 1899
Wissen & Geschichte Lindauer Hütte


1878 Gründung Sektion Lindau
Als 67. Sektion des DuOeAV - des Deutschen und österreichischen Alpenvereins.
1898 Hurra, ein Heim im Gauerthale
Zusage des Standes Montafon, unentgeltlich ein Grundstück oberhalb des Porsalengerwaldes zu überlassen, und zur Entnahme des für den Hüttenbau erforderliche Holzes gegen den Stockgeldpreis. Die außerordentliche Generalversammlung der Sektion beschließt den Bau der “Lindauer Unterkunftshütte im Gauerthale”.
1899 Planung & Bau
Sektionsmitglied und Maurermeister Ernst Kanzler erstellt Baupläne und Kostenvoranschläge. Für die Hütte rechnete man mit Kosten von knapp 8000 Mark plus 2000 Mark für die 800 Meter lange Wasserzuleitung. Es wurde der heutige Teil des Haupthauses geplant. Der Schrunser Zimmerermeister Franz Josef Walser beginnt im Mai mit dem Bau.
1899 Amtlicher Kauf für 5 Gulden
Kaufvertrag am 5. Juli mit dem kaiserlich königlichen Bezirksgericht Montafon für “formelle” 5 Gulden österreichischer Währung. Neben ca. 200 qm für die Hütte erhält die Sektion auch ca. 50 qm zur Herstellung eines Zugangs. Am 15. und 16. August erfolgt die Einweihung.
1899 1899 - Der erste Hüttenwirt
Ist der Senn und Bergführer Jakob Both aus Schruns. Die Hütte zählt 654 Besucher, die Einnahmen betragen 17 Pfennig pro Besucher. Er führt die Hütte erfolgreich bis 1927.
1900 Erweiterung, Wege & Wasser
1900 Bau der Wasserleitung mit Brunnen an der Hütte, Fassung der Quelle an der Geißspitze. 1901 Bau von Pferdestall, Waschküche, Verschindelung der Außenwände. 1900 Bau des Rachenwegs zur Sulzfluh, 1902 Bau des Weges zum Drusentor und des Geißspitz Steigs, Übernahme der Wegpflege von Bilkengrat und Öfapaß.
1907 Botanik im Alpinium
Bau des Alpengartens der Lindauer Hütte durch die Lindauer Botaniker Kellermann, Hoock und Sündermann.
1909 Schlafhaus
Bau des (alten) Schlafhauses mit 49 zusätzlichen Schlafplätzen, Trockenraum und Bad wegen steigender Gästezahlen. Außerdem wuchs das Interesse an Skitouren und damit an der Hüttenöffnung im Winter.
1914 Grenzkommando I
Im ersten Weltkrieges ist die Hütte bis 1919 von einem österreichischen Grenzkommando belegt und gesperrt für den allgemeinen Besuch. 72 Mitglieder fallen im Krieg, am Ende hat die Sektion noch 216 Mitglieder. Dem Hüttenwirt wird die Pacht erlassen.
1928 Lichtgeld statt Petroleum
Bau der elektrischen Lichtanlage für über 5000 Mark zum Betrieb von 60 Lampen, Staubsauger, Bügeleisen. Gespeist von einer Siemens Hauszentrale mit Akkumulatorenbatterie und Benzinmotor. Zusätzlich zum Nächtigungsentgelt wird nun das Lichtgeld verlangt.
1931 Eine neue Quelle muss her
Neubau der Wasserleitung wegen Engpässen. Vereinbarung des Bezugsrechts von der neu gefassten Quelle hinter der oberen Sporeralpe, von dieser Quelle bezieht die Hütte noch heute das Wasser.
1933 Die 1000 Mark Sperre
Jeder Deutsche der nach Österreich einreisen will muss 1000 Mark bezahlen. Damit waren Hüttenbesuch und Bergtouren nicht mehr möglich. 1936 hebt Goebbels diese Sperre wieder auf.
1939 Grenzkommando II
Während des zweiten Weltkriegs ist die Hütte wieder von der Grenzwache besetzt und ist bis 1945 nicht öffentlich zugänglich.
1945 Beschlagnahme & Zwangsverwaltung
Der Alpenverein und seine Sektionen wurden in Deutschland von der Militärregierung verboten.
1956 Rückgabe der Hütte
durch die “Verwaltung der reichsdeutschen Hütten”. Umbau, Erweiterung, Verlegung der Küche. Einrichtung des noch heute bestehenden Winterraums/Schutzraums.
1957 Die Hütte wächst
Umbau des Haupthauses, Errichtung des Zwischenbaus zwischen Haupt- und Schlafhaus. 200 Bittbriefe werden einzeln auf Schreibmaschine zur Finanzierung des Baus in Höhe von 72.000 DM.
1958 Die Ära Moosmann beginnt
Der gerade mal 30 Jahre alte Alpinist Fritz Moosmann wird der jüngste Hüttenwirt der Lindauer Hütte - für über 40 Jahre.
1970 Bestgeführte Hütte in den Alpen
nach einer Umfrage der Zeitschrift “Alpinismus”
1971 Lichtfest
Verlegung der Stromleitung vom Jagdhaus in den Gauen über die untere Sporaalpe, das lärmende Aggregat kann endlich in den Ruhestand geschickt werden.
1973 Anbau des Schlafhauses
an der Ostseite wegen immer weiter steigender Gästezahlen
1975 6 Schilling Marke
Die österreichische Post bringt eine Sonderserie “schönes Östereich”. Mit dabei ist ein Motiv der Lindauer Hütte mit den 3 Türmen.
1986 Botanik Revival
Erneuerung und Sanierung des Alpengartens unter Kurt Prandner
1999 Willkommen Familie Beck
Zum 100 Jahre Jubiläum löst Thomas Beck den Langzeitwirt Fritz Moosmann ab und führt die Hütte erfolgreich 20 Jahre zu weiterer Blüte.
2008 Aufgestockt
Das historische Haupthaus erhält ein zusätzliches Stockwerk.
2013 Klettergarten
Sanierung des alpinen Klettergartens "Blena Maisäß" durch die Sektion
2016 Ein neues Gesicht
In Rekordzeit wird in laufendem Betrieb das alte Schlafhaus neu gebaut und das Personalhaus saniert. Ein über 2 Mio Euro teurer Kraftakt, der alte Bau erfüllte die bau- und sicherheitstechnischen Auflagen nicht mehr.

Auf 1744 Meter

Aufgrund der immer genaueren Technik der Kartographie wurde die Höhenangabe der Lindauer Hütte bereits zum vierten Mal neu festgelegt.

1899 1708 Meter auf Hüttentafel der LIndauer Hütte
1924 1764 Meter in der 1. Auflage des Rätikonführers
1953 1762 Meter in der 3. Auflage des Rätikonführers
1962 1744 Meter in der 4. Auflage des Rätikonführers

22 x mehr Gäste

Die Freude und Begeisterung für die Schönheit des Gauertals ist bei Bergfans seit dem Bau der Lindauer Hütte ungebrochen.

1899 654 Nächtigungen
1956 5000 Nächtigungen
1985 11000 Nächtigungen
2017 15000 Nächtigungen